Weil du ein Mensch bist

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„Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen“, schreibt Apostel Paulus. In unserer Gesellschaft sind solche Sätze  verbreitet. Bereits rechte und linke Diktatoren wie Hitler oder Stalin haben  dieses Zitat verwendet.  Obwohl wir heute materiellen Überfluss besitzen, leben viele Menschen im Mangel.

Aktuell gibt es kein größeres Problem in Europa als die Massenerwerbslosigkeit. In Ländern wie Spanien oder Griechenland sind  mehr als ein Viertel der Bevölkerung arbeitslos. Die Zahl der Menschen ohne Beschäftigung nimmt seit Jahren stetig zu. Innerhalb der letzten 20 Jahre ist die Verschuldung der privaten Haushalte in vielen entwickelten Ländern erheblich gestiegen. Der starke Anstieg dieser Verschuldung bereitet vielen Menschen Kummer.

Zeiten ändern sich

Während Paulus vor 2000 Jahren die Menschen mit diesem Glaubenssatz zur Selbstsorge bringen wollte, erschweren  heute solche Sätze genau diese Selbstsorge. Was hat sich geändert? Da  früher der Knecht oder die Magd zu Essen bekamen, war es auch schon damals wirtschaftlich sinnvoll die Arbeitskräfte Rund um die Uhr zu beschäftigen. Dennoch sind im Laufe der industriellen Revolution Haus- Feld- und Landarbeiter durch Bügeleisen und Traktoren ersetzt worden. Denn solche Produkte kommen günstiger. Viele Arbeiten sind zum Großteil überflüssig geworden. Niemand spannt mehr einen Gaul vor dem Pflug.  Computer nehmen uns aktuell weitere Arbeiten ab.  Wirtschaftlich gibt es also keine Notwendigkeit, die Menschen auszubeuten. Es sind alte Gewohnheiten und Glaubenssätze zu ändern, um in einem  Klima der sozialen Wärme zu leben  und aus unserem Hamsterrad zu steigen. Doch wie geht das?

Bewusst machen: Gemeinnützige Arbeit ist viel vorhanden

Der umgekehrte Glaubenssatz hilft beim bewusst machen. “Kann jemand der nicht isst, überhaupt arbeiten?”  Leistung setzt Nahrungsaufnahme voraus.  Kein Gaul pflügt den Acker, falls er kein Heu bekommt.  Die technische Entwicklung und die hohe Produktivität machen immer mehr Arbeitsplätze überflüssig. “Wir vollziehen gerade einen Wandel hin zu einem Markt, der zum allergrößten Teil ohne menschliche Arbeitskraft funktioniert. Bis 2010 werden nur noch zwölf Prozent der arbeitenden Bevölkerung in Fabriken gebraucht. Bis 2020 werden es weltweit nur noch zwei Prozent sein”, sagt der Ökonom Jeremy Rifkin  voraus.

Unterwerfen oder rebellieren- das ist hier die Frage

Acht Stunden am Tag sind die Menschen mit derselben Tätigkeit befasst. Am Fließband drehen wir jahrein jahraus an den gleichen Schrauben. Viele Leute haben sich bereits so unterworfen, dass sie nicht wissen, wie sie ihre Energie lebensdienlich einsetzen können. Sobald uns der Zustand unserer Unterwerfung bewusst ist, regt es uns auf. Bei einer solchen Kehrtwende zur Rebellion betreiben wir schnell Bedürfniserfüllung auf Kosten anderer. Es bleiben viele Bedürfnisse auf der Strecke. Konflikte treten zu Tage.

Wahlfreiheit erkennen

„Der Mensch ist zur Freiheit verurteilt“, sagt Jean-Paul Sartre. Unsere  Lebensaufgabe besteht darin Widerstand zu leisten, weil unser Lebenssinn durch wahlfreie Entscheidungen entsteht. Jeder ist für die Gestaltung seines Lebens verantwortlich. Aktiv gestalten wir unsere Existenz. Diese Erkenntnis ist die Voraussetzung, um kreatives zu leisten. Sobald jemand Eigenverantwortung übernimmt, ändert sich der Draht zum  Mitmenschen.

Fazit

„Wege entstehen dadurch, dass man sie geht“, erkennt Franz Kafka. Die Menschen sind den Weg der Monarchie, der Diktatur oder der Demokratie gegangen. Über unsere Demokratie sind wir froh. Aber hat das Volk den Einfluss, welchen eine Demokratie voraussetzt? Ängste gefährden unsere Demokratie, wie Spinnen den Schlaf. Sobald wir  unseren Mitmenschen vertrauen, stabilisieren wir die sozialen Verhältnisse.

Ein bedingungsloses Grundeinkommen vermindert Armut, verbessert unsere Gesundheit, sinkt Kriminalität und bietet mehr Sicherheit. Die Leute sitzen weniger in Gefängnissen oder Schuldenfallen und verwenden ihre Energie, um gemeinnützig tätig zu sein.

Weil wir Menschen sind, ist ein menschenwürdiges Grundeinkommen zu gewähren! Denn nur in einer sozialen Gesellschaft können wir uns entfalten. Das bedingungslose Grundeinkommen ermöglicht  einen großen Schritt für uns.  Wir brauchen dazu nur ein wenig Mut. Setzen wir uns beharrlich für unsere Bedürfnisse ein!

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